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Wettbewerb Sommersemester 2007 - fertiges Unterrichtsmodul

Architektur und Landschaft
6aim Musisches Gymnasium Salzburg
Thomas Forsthuber (Architekt)
Anton Thiel (Lehrer)

 

Projektbeschreibung

Inhaltsverzeichnis
  1. Projektantrag
  2. Vorbereitungs- und Planungsphase (Lehrer, Architekt, Schüler)
  3. Gastvorträge
  4. Exkursion
  5. Modellbau
  6. Reflexionsphase
  7. Erweiterungsbereiche

1. Projektantrag

ARCHITEKTUR UND LANDSCHAFT (GLANZ UND ELEND DES BAUENS AM/FÜR/MIT/GEGEN DAS LAND)

Die Be- Schwerpunktgruppe der 6. Klassen des Musischen Gymnnasiums (Lehrer Anton Thiel) hat sich innerhalb eines Generalthemas der Schule (Schuljahr 2006/07) "Heimat und Fremde" für die intensive Aufarbeitung des Themas "Architektur und Landschaft" in Salzburg zur Aufgabe gemacht. Da nun die Komplexizität der Problematik allen Verantwortlichen bekannt ist, der ländliche Raum dennoch unaufhörlich mit architektonischem Schrott zuwächst und ein halbwegs sensibler Mensch von endzeitlichen Horrorvisionen a la Hieronymus Bosch geplagt wird, sobald er sich von der Landeshauptstadt in Richtung Alpenregion bewegt, wollen wir uns dem Phänomen auf  unterschiedliche Weise nähern:

  • Architektur und Landschaft
  • Architektur in der Landschaft
  • Archiutrektur contra Landschaft
  • Architektur ohne Landschaft
  • Architektur als Landschaft

 Da das Besucherzentrum Nationalpark Hohe Tauern der Architektengemeinschaft Forsthuber/Scheithauer im Juni fertiggestellt wird, haben wir die Gelegenheit, anhand eines innovativen und ungewöhnlichen Projektes in der Salzburger Gemeinde Mittersill sämtliche Fragen an einem konkreten Objekt zu untersuchen und gleichzeitig im nahe gelegenen Nationalpark durch temporäre Eingriffe kreativ zu thematisieren.

Verschiedene Themenbereiche werden die Schüler einzeln, als Gruppe oder in gesamter Stärke erarbeiten:

  • Begriff und Verständnis von Landschaft ohne und mit Architektur
  • Historische Entwicklung des Umgangs mit der Landschaft – wilde Landschaft ("Natur"), die Industrielandschaft (Veränderung der Raumbezüge durch "gestaltende" Eingriffe - z.B. Hochwasserverbauung, Verkehrserschließung, Arrondierungen, etc.), Kulturlandschaft (vor allem seit dem Mittelalter), romantische Landschaft (Kunstlandschaft und Retro-Inszenierungen), digitale Landschaft (simulierte Landschaftsräume)
  • Fragen der Raumordnung
    • Veränderung der Landschaft durch bauliche Eingriffe:
    • gesellschaftliche Interessen: Urbanisierung, Siedlung (Zersiedlung), Verkehrserschließung
    • politische Interessen: Industrialisierung und Fremdenverkehr
    • finanzielle Interessen: Investition und Spekulation
    • kulturelle Fixpunkte im baulichen Umgang mit der Landschaft und der Zerfall dieser Werte seit dem späten 19. Jhd. Die Fehlentwicklung im Sinne der Heimatverbundenheit und deren heilige Werte

Was kann ein Besucherzentrum Nationalpark Hohe Tauern bewirken? Ist eine Architektur als "gebaute Landschaft" für die Bewohner der Gegend und die zu erwartenden Besucher ein emotionaler und geistiger Gewinn oder bloß eine modernistische Attrappe, wie das vorliegende Ausstellungskonzept (Haus der Natur) befürchten lässt? Können sich die Einwohner von Mittersill soweit mit der architektonischen Grundidee des Gebäudes identifizieren, dass ein innovativer  Schub für die architektonische Entwicklung ausgeht?

Die Schüler werden im Laufe ihrer Arbeit Interviews mit politischen Verantwortlichen führen, aus Gesprächen mit Menschen aus ländlichen Regionen deren Einstellung zur Architektur und Landschaft herausfiltern, sie werden fotografische Dokumentationen erstellen, Archive durchforsten, Raumordnungsgesetze studieren, positive und negative Fallbeispiele  zeichnerisch gegenüberstellen, eigene Lösungsvarianten entwickeln, Modelle bauen und im Nationalpark ihre gestalterischen Fantasien in Szene setzen.

2. Vorbereitungs- und Planungsphase

Beobachten, Dokumentieren und Recherchieren der eigenen Situation "Verhältnis Landschaft – Architektur" (Blick aus dem Fenster - eigenes Zimmer, Situation rund um das Wohnhaus, Weg zur Schule.

a) Wie äußert sich der Landschaftsbegriff in der eigenen Wohnsituation? real - fiktional, als noch nicht verbauter Blick, als Ausstattungsmetapher, als Qualität und Zeichen des Materials, als miniaturisierte Wirklichkeit (Balkon, etc) ...

b) Wo zeigt sich Landschaft im Wohngebäude (als Zitat oder Reaktion auf die Umgebung) bzw. Restbestand einer domestizierten Umgebung (geduldetes Unkraut, Vorgartenidylle, Dachgarten, etc.)? Gibt es auch andere Landschaftsbezüge (so z.B. im übertragenen Sinn: Wohnlandschaft, Dachlandschaft, etc)

c) Schulweg: verbaute Landschaften contra Naturlandschaften. Landschaftsreservate und künstliche Bezugsräume. Die Bewegung (Verkehr, Wege, Straßen, etc.) als Wahrnehmungsparameter und Bewusstseinskonstante zum Thema Landschaft.

2a. Exkurs: Landschaftsdarstellungen in der Bildenden Kunst

2b. Exkurs: Landschaftsbezogene Architektur (ausgewählte Beispiele)

2c. Exkurs: Die Entwicklung des Begriffes "Landschaft" in Literatur und Musik. Die Frage nach dem kulturgeschichtlichen Spannungsverhältnis von Natur und Künstlichkeit.

3. Gastvorträge (in Anwesenheit des Architekten Forsthuber, jeweils 1 Doppelstunde)

Fragenkatalog an die Gastreferenten

Stadtrat Johann Padutsch im Gespräch (ressortzuständig für: Magistratsabteilung 5 - Raumplanung und Baubehörde, Baurechtsamt, Bau- und Feuerpolizeiamt, Amt für Stadtplanung und Verkehr, Verkehrs- und Straßen
Schloss Mirabell, Mirabellplatz 4
5024 Salzburg
Telefon: 0662/8072-2012
Fax: 0662/8072-2009
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das SIR - Salzburger Institut für Raumordnung & Wohnen
Leitung:
DI Peter Haider
Homepagee-mail
Das Salzburger Institut für Raumordnung und Wohnen (bis 1992 Salzburger Institut für Raumforschung) beschäftigte sich bis 1992 hauptsächlich mit der Erforschung raumbedeutsamer Grundlagen für das Land Salzburg. 1992 wurde das SIR reorganisiert und widmet sich seither auch den Aufgabenbereichen Wohnberatung und Wohnforschung, Gemeindeentwicklung (früher Dorf- und Stadterneuerung), sowie Energiefragen. > mehr ...


DI Wilfried Härtl, Geschäftsführer der "HEIMAT ÖSTERREICH"
gemeinnützige Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft m.b.H., Salzburg (http://www.hoe.at/internet/)

"Die Heimat Österreich wurde im Jahr 1951 durch den damaligen Leiter des Priesterseminars und späteren Salzburger Erzbischof DDr.Karl Berg (verstorben 1997), gemeinsam mit dem Caritasverband der Erzdiözese Salzburg, der Caritas der Erzdiözese Wien, dem Römisch-Katholischen Bistum St.Pölten und dem Caritas der Diözese Linz gegründet. Unter Einsatz von Eigenleistungen der Wohnungssuchenden, durch Eigenmittel der Gesellschaft unter Zugrundelegung der gesetzlich möglichen Förderungsmittel, Wohnungen und Siedlungshäuser für Heimatvertriebene und Österreicher zu bauen und speziell im sozialen Bereich die Schaffung der dringend notwendigen Strukturen zu ermöglichen." >mehr ...

4. Exkursionen

  • Atelier Forsthuber-Scheithauer (1 Doppelstunde) > mehr ...
  • Aigen X (1 Doppelstunde - excl. Anfahrt) > mehr ...
  • Nationalparkzentrum Mittersill (Tagesausflug mit der ÖBB) > mehr ...
  • Stadtbeobachtung und Analyse (2 Doppelstunden) > mehr ...

5. Modellbau

  • Auswertung der Fotografien
  • Skizzen, Entwürfe, Pläne
  • Umsetzung der Kartonobjekte
  • Reflexion der Objekte und Neuinterpretation
  • Dekonstruktion der Objekte als "Körperbauten"
  • Dokumentation

6. Reflexion

7. Erweiterung


ziele+konzeptewettbewerbprojektekontakt teamsponsoren • 2008 •

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