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© Wolfgang Richter
Raumform 1

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© Wolfgang Richter
Modell aus Holzwürfel

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© Wolfgang Richter
Raumform 2

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© Wolfgang Richter
Konstruieren mit Holzwürfel
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Kriterien

Kategorie: Raumwahrnehmung, Baugeschichte, Modell
Aufwand: mittel
Fach: Musisch-kreativ
Alter: 14 – 19
Gruppe: > 15
Dauer: mehrtägig
Durchführung: ExpertIn empfohlen

Kurzbeschreibung

Ausgehend vom Loosschen „Raumplan“, in dem neue Raumvorstellungen verwirklicht wurden, entwickeln die SchülerInnen eigene Raumkonzepte und setzen diese in Arbeitsmodelle aus Karton um.

Zielsetzung

Herstellen und Verstehen von neuen räumlichen Bezügen durch Organisieren von Raumdurchdringung, Raumfluss, Raumbezügen.
Analysieren von Rahmenbedingungen der modernen Architektur.
Entwickeln eigener Raumkonzepte und Umsetzung in Arbeitsmodelle.

Material

Demonstrationsobjekt:
Bodenplatte 15 x 15 cm mit 9 Bohrungen zum Einstecken der Rundstäbe;
9 Rundstäbe, 30 cm lang;
27 Holz- / Styrodurblöcke, Fläche: 5 x 5 cm;
Höhen: 15 cm: 3 Stück, 10 cm: 6 Stück., 7,5 cm: 9 Stück, 5 cm: 9 Stück.

Aufgabe 1:
Karton weiß 200 g, Stanleymesser, Klebstoff, Grundplatte 20 x 20 cm Wellpappe

Aufgabe 2:
Grundplatte aus Karton (Abfallmaterial Verpackung) 40 x 40 cm, Wellpappe (Mikrowelle), Rundstäbe

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Moderne Architektur (pdf 1011.58 kB)

Ablauf

1. Einführung: Architekten mit neuen räumlichen Denkmodellen in der Moderne (ca. 20 Min.)

Durch neue Materialien und Konstruktionstechniken werden am Beginn des 20. Jh. die Gestaltungsmöglichkeiten von Räumen und Raumfolgen erweitert.
In einer zweiten Moderne am Ende des 20. Jh. werden durch die digitalen Entwurfsmöglichkeiten und technischen Fortschritte Baukörper und Räume als plastische Körper ausgebildet.

In einer kurzen Einführung werden wesentliche Neuerungen anhand exemplarischer Beispiele vorgestellt:

Adolf Loos (1870 – 1933) entwickelte mit seinem Raumplan ein Konzept mit verschiedenen Raumhöhen für unterschiedliche Funktionen.

Frank Lloyd Wright (1867 – 1959) erklärt mit seiner „deconstruction of the box“, mit welchen gestalterischen und technischen Mitteln Baukörper erzeugt werden (Raumkontinuum).

Frederik Kiesler (1880 – 1965) leistet mit seinen Raumexperimenten („Endless House“) und dem Zusammenspiel von symbolischer Form und struktureller Konstruktion einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der Moderne.

Le Corbusier (1887 – 1965) legt mit seinen „Fünf Punkten einer neuen Architektur“ die Basis für eine neue Ästhetik (Plastisches Raummodell).

Mies van der Rohe (1886 – 1969) fasst den Baukörper als sich durchdringende und konstrastierende Fläche in der Vertikalen und Horiziontalen auf (Übergänge Innen- Außenraum).

Louis I. Kahn (1901 – 1974) entwarf für seine Gebäude geometrische Typenformen, die er in eine Fülle von Wechselbeziehungen setzte. Ein guter Entwurf war für ihn eine „Form“, bei der die innere Bedeutung eines Bauwerks dadurch zum Ausdruck kommt, dass die Formen in allen Teilen zusammenhängend angeordnet sind (dienende / bediente Räume, Bedeutung des Lichts).

Frank O. Gehry (geb. 1929) verwendet bei seinen wie Collagen wirkenden Bauten abgewinkelte Ebenen, kippende Räume, umgekehrte Formen und eine gebrochene Geometrie. Bei seiner Entwurfsarbeit spielen Arbeitsmodelle eine wichtige Rolle.

2. Demonstrationsobjekt (ca. 20 Min.)

Erzeugen eines Raummodells mit Holzblöcken /Styrodurblöcken unterschiedlicher Länge mit „negativen (leeren) und positiven Räumen. Wählen unterschiedlich abgestufter Raumhöhen und mehrerer Stockwerke.

Lösungsmöglichkeiten besprechen:
• mit freiem Innenhof / Raum
• Öffnung des Blocks durch frei gehaltene, negative Räume
• unterschiedliche Raumhöhen
• gestaffelte Ebenen /Boden und Decken
• Überlegungen zum Raumfluss
• zusätzliche räumliche Möglichkeitem

 3. Wie kann Raum im Modell simuliert werden? (ca. 60 – 90 Min)

Die Schüler_innen bilden zu zweit ein Team und erhalten folgende Aufgabe:
Baue aus Karton (200g) auf einer Grundfläche 20 x 20 cm eine Addition von unterschiedlichen Raumschachteln (Höhe/Fläche) und baue dabei auch Leerräume ein.

Wähle als Thema dazu einen der Begriffe:
hoch – tief, eng – weit, rund – eckig, offen – geschlossen, symmetrisch – asymmetrisch, statisch – dynamisch, hell – dunkel.

Analyse der Modelle:
Wie sind die Räume organisiert?:
Besprechung von Raumbezügen, Raumdifferenzierung, Raumdurchdringung, Raumfluss.

Ergänzungsmöglichkeit: Verwende dazu ein CAD Programm, z.B. sketchup (https://sketchup.google.com/intl/de/download)

4. Dynamischer Raum: Wege, die Räume erschließen (2 Doppelstunden)

Die Schüler_innen lösen in Einzelarbeit folgende Aufgabe:
Beginne mit Skizzen oder baue gleich drauf los, indem du beim Arbeiten Raumerfahrungen sammelst.

Achte auf die Wegführung / Vertikale Erschließung (Treppe, Rampe).
Baue auf einer Grundplatte 40 x 40 cm (mit Wellpappe und Stäben als Stützen) ein Modell mit differenzierten Raumfolgen als Erfahrungs- / Gefühlsräume.

• Entwickle Wege durch die entstehenden Räume
• Baue Flächen ein
• Schließe den Baukörper nach außen durch Wände, Öffnungen (Fenster, Glasflächen)
• Schaffe Bezüge nach außen durch Terrassen, Höfe, Loggien

5. Reflexion (1 Doppelstunde)

Fotografiere das Modell und erstelle eine Powerpoint Präsentation, verfasse dazu eine Kurzbeschreibung in dem du folgenden Punkte erläuterst:

• Finde einen Titel
• Wie hat sich die Idee entwickelt
• Kurzbeschreibung des Konzepts (evtl. mit Skizzen)

Hausaufgabe: Verfasse ein Kurzporträt von einem der folgenden Architekten:

• Adolf Loos: Haus Müller
• Mies van der Rohe: Barcelona Pavillon
• Le Corbusier: Villa Savoye
• Frank Lloyd Wright: Falling Water
• Frederik Kiesler: Schrein des Buches
Weblinks
Loos: https://deu.archinform.net/arch/122.htm
Frederick Kiesler: https://www.kiesler.org/cms/index.php?idcat=18
Le Corbusier: https://www.atelier-a3.de/downloads/lecorbusier.pdf
Frank Lloyd Wright: https://deu.archinform.net/arch/11.htm
https://www.architecturelist.com/2007/10/05/great-animation-of-frank-llyod-wright-masterpieace-falling-water/
Mies van der Rohe: https://deu.archinform.net/arch/15.htm
Louis I. Kahn: https://deu.archinform.net/arch/354.htm
Frank O. Gehry: https://deu.archinform.net/arch/220.htm
Literaturhinweis
William J.R. Curtis: Architektur im 20. Jahrhundert.-Stuttgart (dva) 1989.

Zeichnungen: Wolfgang Richter
Fotos: Wolfgang Richter

 

 

Dieses Projekt wurde entwickelt von: DI Arch Christian Schmirl (Architekt), Dr. Wolfgang Richter (Pädagoge), architektur technik & schule Salzburg; erprobt am Gymnasium der Herz Jesu Missionare, Klasse 7a. Juni 2011. Gefördert von KulturKontakt Austria und Kultur & Schule Salzburg. und ermöglicht durch: Dr. Wolfgang Richter (Pädagoge)

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