Wettbewerb Sommersemester 2005 - fertiges Unterrichtsmodul
Treffpunkt Schule
Volksschule Berndorf, 1. 4. Klasse
Andreas Knittel (Architekt), Thomas Körner
1. Projektbeschreibung
Planung und Realisierung eines Treffpunkt außerhalb des Schulgebäudes, der für die SchülerInnen die Möglichkeit bietet, sich gemeinsam auf etwas zu konzentrieren oder gemeinsam etwas zu erleben.
Eine gemeinschaftlich erarbeitete Idee wird umgesetzt. Etwas Gebautes entsteht.
Das Gebaute wird von Volksschulkindern geplant und im Bereich ihrer Möglichkeiten errichtet.
Erwachsene fungieren als Begleiter, Berater und Helfer.
Ziele:
Durch tätige Auseinandersetzung mit Werkstoff und Werkzeug werden elementare Einsichten in den Bereichen Bauen - Wohnen, Technik und Produktgestaltung gewonnen.
Die SchülerInnen lernen, neue Situationen in diesen Bereichen zu bewältigen und ein verstehendes und kritisches Verhalten zu den Gegenständen ihrer Umwelt zu entwickeln.
Durch Spielen, Experimentieren und Konstruieren mit Bausteinen und anderen Bauelementen Sammeln von Bauerfahrungen.
Beim Gestalten und Erleben von Spielräumen und Arbeitsplätzen Sammeln von Raumerfahrungen, die auch erste Einsichten in den Zusammenhang von Raumgröße, Raumform und Benutzbarkeit anbahnen.
Im Bereich Bauen und Wohnen durch Planen, Herstellen und Anordnen einfacher Raummodelle Einsichten in Nutzung und Ausgestaltung von Innen- und Außenräumen gewinnen.
Förderung besonders der organisatorischen und sozialen Kompetenz der Kinder durch die jahrgangs- und klassenübergreifende gemeinsame Arbeit.
Verlauf
Die Wahl des genauen Platzes auf dem Schulgelände erfolgte Anfang April.
Die Aufgabenstellung für die Kinder lautete:
Suche einen Platz auf unserem Schulgelände, an dem du dich gemeinsam mit deinen MitschülerInnen treffen kannst.
Dieser Platz soll genügend Raum für die ganze Klasse bieten.
Er soll so ausgesucht oder geplant sein, dass ihr einander gut sehen und hören könnt.
Es soll etwas Gebautes entstehen.
Fertige zur Erklärung deiner Idee eine Hilfe an. (z. B.: Zeichnung, Modell).
Im Anschluss daran fand ein Schulforum statt, zu dem auch die Gemeindevertretung (Bürgermeister) und der projektbegleitende Architekt Andreas Knittel eingeladen waren.
Zeitraum für die Durchführung: Mai / Juni.
Projektpräsentation im Rahmen eines Schulfestes am 01. Juli 2005. Hierzu waren alle beteiligten Kinder, alle Eltern, Helfer und Gemeindevertreter eingeladen.
Resümee
Da es sich um ein Projekt handelt, das die ganze Schule betrifft, war es uns ein Anliegen, dass auch alle 96 Kinder mit eingebunden werden.
Die Kinder sollen mit Stolz und Recht behaupten können: Das ist unser Treffpunkt!
Am Anfang stand eine offen gewählte, Aufgabenstellung um möglichst viele unterschiedliche Ideen zu erhalten.
Nach einem einführenden Treffen, an dem alle Kinder der Schule teilnahmen, haben die Schülerinnen und Schüler am Projekttag in Gruppenarbeit insgesamt 26 Modelle entwickelt, wie sie sich die Gestaltung des Geländes vorstellten. Diese Modelle waren auch am Elternsprechtag ausgestellt.
Alle Kinder der Schule bildeten schließlich die Jury und stimmten ab, welches Projekt in die Realität umgesetzt werden sollte. Voraussetzungen waren, dass der Treffpunkt für ca. 30 Kinder geeignet ist. Außerdem sollte etwas Gebautes entstehen.
Vorab war klar, dass dasjenige Projekt genommen würde, für das sich die Kinder entscheiden.
Jury: Die Modelle waren auf Schachteln aufgebaut, darauf war ein Papier. Jedes der Kinder hatte drei selbstklebende Herzen zur Verfügung. Für das eigene Projekt durften die Schülerinnen und Schüler nur ein Herz vergeben. Die Kinder waren sehr engagiert bei der Sache dabei. Dass einige Projekte ohne Punkte ausgingen, zeugt davon, dass sie sich dafür einsetzten, das beste und geeignetste Projekt zu realisieren.
Das Siegerprojekt erhielt 35 Punkte. Es war dasjenige Projekt, das auch den größten Zuspruch das Bauausschusses, der Lehrern und Elternvertreter gehabt hätte.
Das Projekt wurde schließlich im Bauausschuss der Gemeinde präsentiert und abgesegnet.
Die Schülerinnen und Schüler haben selbst das Gelände abgesteckt, auf dem mit Bagger die Geländestufen ausgehoben wurden.
Die Kinder und Eltern verlegten gemeinsam die Steine an den Geländestufen (Thomas Körner).
Die Spielhütte hat zwei Stege oben und unten. Man kann oben und unten spielen. Die Bäume geben Schatten. Im Bäumegarten kann man spazieren gehen. (Emanuel Thalmayr, Patrik Valouch, Flo Strasser).
2. Transfer
Exemplarisches Projekt, wie in einer Schul- und Dorfgemeinschaft ein konkretes Bauvorhaben nach Ideen und Plänen der SchülerInnen unter früher Einbindung von Eltern und Entscheidungsträgern des Schulerhalters realisiert werden kann.
Geeignet für Kindergarten, Volksschule, Hauptschule und AHS.
3. Schritte für die Unterrichtsplanung
1.) Vorhaben finden, das für die SchülerInnen von Bedeutung für das Leben in der Schule ist (Befragung, Gespräche in der Klasse).
Zweck / Funktion(en) klären.
Vorinformation von Eltern, Schulerhalter wichtig. Rechtzeitige Einbindung stärkt die Bereitschaft zur Kooperation und Unterstützung. Einladung zur Mitwirkung bei der Realisierung (vorhandene Ressourcen nützen).
2.) Projekttag zur Erarbeitung von Vorschlägen der SchülerInnen.
Einführung durch den Architekten.
Klar formulierter Auftrag
Alterübergreifende Gruppen können die Zusammenarbeit fördern.
Arbeitsgruppen bilden mit unterschiedlichen Materialschwerpunkten:
Karton, Holz(stäbe), Lehm.
Modellgröße definieren: Bezugsgröße Mensch als Maßstab.
am Schluss Kurzbeschreibung des Projekts verfassen lassen (Als Entscheidungshilfe für die Jury).
3.) Ausstellung der Ergebnisse in der Schule (z. B. beim Sprechtag, Schulforum)
Jury durch Abstimmung aller Schüler.
Vorstellung des ausgewählten Projekts in einem Schulforum (Schüler, Eltern, Gemeindevertreter/ Bürgermeister, Architekt).
4.) Bei Bedarf Nachjustieren / Arbeitsmodell von der Siegergruppe anfertigen lassen.
Vorhandene Ressourcen erkunden. Organisationsplan erstellen.
5.) Realisierungsphase
Bauplatz abstecken, Vorarbeiten.
Welche Arbeiten müssen von Professionisten geleistet werden, welche können von SchülerInnen übernommen werden?
6.) Fest zur Einweihung.
Dokumentation des Entstehungsprozesses präsentieren.
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allgemeine Anschauung
Vorbilder in der Natur |